FC Kickers Historie

Beitrag von Michel

7. Dezember 2022

Die Geschichte des Walldürner Fußballs – wie alles begann

Es geschah an einem Mittwoch, den 5. Januar 1910. An diesem Tage legte Josef Brechterden Grundstein für den Walldürner Fußball. Der junge Kaufmann wählte Walldürn zumMittelpunkt seines Lebens und suchte mit viel sportlichem Idealismus einige wenige Gleichgesinnte zum Start, lt. Satzung vom 1. Juni 1910 waren folgende Sportkameraden dabei:

Emil Metzger (1. Vorstand) Julius Stalf (2. Vorstand) Josef Brechter (Schriftführer) Hermann Zürn Kassier, Oskar Beuchert (Gerätewart), Georg Heindl (1. Spielleiter) Emil Frey (2. Spielleiter) Heinrich Bachmann (Beirat) HeinrichKilian Beirat und Theodor Wörner (Beirat).

Im Gründungslokal, dem Gasthaus „Zum Stern“ in der Hauptstraße ging es also los mit dem Walldürner Fußball. An diesem historischen Datum wurde der FC Phönix gegründet. Die Vereinsfarben waren blau/schwarz. Im Jahre 1910 gab es noch keinen Spielbetrieb in einem Verband, wie man dies heutzutage kennt. Regelmäßige Punktspiele waren daher noch unbekannt, Nachbarvereine in großer Zahl wie heute existierten ebenfalls nicht, Zuschauer nach Hunderten und Tausenden fehlten, Eintrittsgelder gab es daher auch nicht und damit mangelte es an der Basis für eine richtigen Spielbetrieb.
Die Spiele, die ermöglicht werden konnten mit Gegnern aus Mosbach, Mannheim, Viernheim, Aschaffenburg, verursachten für einen soeben gegründeten Verein erhebliche Kosten, dievon den Aktiven selbst und teils von den unentwegten Idealisten bestritten wurden.
Die Sorgen um die Erhaltung des begonnenen Unternehmens Fußball waren große, denn damals wurde der Sport allgemein, und insbesondere der Fußballsport, nicht von allen Institutionen bejaht oder gar gefördert. Es war außerdem nicht soeinfach, die breite Masse von den guten Absichten und positiven Aspekten diesen recht rohen Fußballspiels zu überzeugen. Doch dank der beachtlichen Spielkultur war schon bald eine respektable Position für den aktiven Fußballsport geschaffen, schon 1911 nahm die Gründungsmannschaft an einem Fußballturnier in Viernheim teil und konnte dort beachtliche Erfolge erzielen.
Eine Ausweitung des Fußballsports in den Jahren 1912/1913 war mangels eines geeigneten Spielplatzes nicht möglich; eine brauchbare Lösung hierfür konnte nicht gefunden werden. In den Jahren 1911/1912 wurde unter H. H.Kaplan Häussler der Fußballklub „Germania“ ins Leben gerufen, der eine vereinseigene Platzanlage zur Verfügung hatte (nähe Blumenfabrik Wilhelm Heß). Die zu jener Zeit vorhandenen Walldürner Fußballer spielten dabei trotz der Konkurrenz abwechslungsweise bei GERMANIA und PHOENIX. Die „Buben“ mussten, je nach Einstellung des Elternhauses, ab und zu den „gelb/blauen Dress“ tragen. Pässe und eine nicht vorhandene Verbandssatzung machtendies möglich. Letztlich blieb aber nur der „Phönix“ existent und im Jahre 1912 gab es schon erste Absichten, sich an ein größeres Vereinsunternehmen anzubinden. Es gab Verhandlungen mit dem TV 1848 Walldürn. Diese Verschmelzung unterblieb aber noch. Der erste Weltkrieg (1914/1918) brachte der Aufbauarbeit zunächst eine schmerzhafte Unterbrechung. Die Aktiven und Passiven wurden zum Kriegsdienst einberufen.
Von 1918 bis 1920 war das Fortbestehen des FC Phönix unter der Obhut des TV gesichert. Neue Verhandlungen zwischen Phönix und Turnverein wurden jetzt begonnen.
Im Jahre 1918 und 1919 wurde freilich nur „wild gekickt“. Als die Kriegsteilnehmer von 1914/1918 wieder zurückgekehrt waren, fanden sie eine daniederliegende Wirtschaft an.
Die Arbeitslosigkeit, mangelnde staatliche Arbeitsfür- und Vorsorge, nationales Elend infolge Besetzung weiter deutscher Gebiete durch die Alliierten, sorgten dafür, dass der Jugend Zeit genügend Zeit blieb, sich sportlich zu betätigen. Es wurde daher überall Fußball gespielt. Der Besitz eines Balles genügte schon zu einer Gruppenbildung. Es war interessant, wie beispielsweise die Hauptstraße mit der gesamten Unterstadt, „die Schtademer“, die Sandgasse mit der Talgegend, die Schmalgässler usw. Gruppen bildeten und eben „Fußball“ spielten. Spielplätze für diese „Wilden“ waren u.a. die „Tännli“, der Oskarplatz, Wiesen im Kleinflürlein, der Hollerstock und viele Wiesen am Rande von Walldürn. Dieses so genannte „Kicken“ wurde sogar auf der Eisbahn (früherer See im oberen Marsbachtal) mit Schlittschuhlaufen verbunden. Diese Eisfußballer wurden durch zahlreiche Zaungäste immer bewundert.

Anfang 1920 normalisierte sich dann das Vereinsleben in der Gesellschaft wieder zunehmend und die Pioniere des Fußballs machten sich erneut daran, den Fußballsport per ordentlichen Verein neu zu organisieren. Dank der Mitwirkung des Turnvereins 1848 war der Fußball dann wieder organisch aktiv.
In diesen Zeitraum fällt auch die Gründung des neuen Fußballclubs „Schwarzer Adler“. Auch dieses Vereinsgebilde kam und ging. Die Erkenntnis, das zwei oder mehrere Sportvereine sowohl fußballerisch, aber auch aus personellen und finanziellen Gesichtspunkten unwirtschaftlich seinen, setze sich dabei durch. Der Verein „Schwarzer Adler“ schloss sich dann ebenfalls im Juni
1921 dem TV Walldürn an.
Die Mitgliederzahl stieg, die Zuschauer vermehrten sich und wurden aufgeschlossener für den Sport. Leider war das damalige Geld bedingt durch die Inflation sehr knapp, Betriebsmittel waren nicht vorhanden, mit den vereinnahmten Beiträgen und Platzgeldern war nichts mehr anzufangen.
Auch der Turnverein konnte aus diesen Gründen nicht viel für die Belange der Fußballer leisten. Der Auftrieb im Fußball verlangte von den Verantwortlichen Aktivitäten und so wurde ein groß angelegtes Sportfest geplant, das am 5. August 1923 durchgeführt werden sollte. Da der TV sich weigerte, Mittel für Preise bereitzustellen wurde spontan ein neuer Fußballclub mit dem Namen FC Kickers ins Leben gerufen.
Der Walldürner Fußball erhielt somit am 19. Juli 1923 einen weiteren Namenstag und gab seiner bisherigen Fußballtradition den Namen FC Kickers 1910. Als Vereinsfarbe wurde „weiß-rot-weiß“ erwählt. Trotz vieler persönlicher Streitereien und Probleme, die mit dem Austritt verbunden waren, der FC Kickers stand. Er stand verwaltungsmäßig und spieltechnisch mit einer großen Zahl treuer Sportkameraden. Doch die Fußballabteilung des Turnvereins musste noch offiziell aufgelöst werden; dies geschah im Juli 1923.

Das erste Sportfest stand vor der Tür und dies erforderte höchsten Einsatz bei Tag und Nacht. Durch die am 2. August stattgefundene Generalversammlung wurde vor allem eine verantwortliche Verwaltung geschaffen.

Die erste Vorstandschaft:
Otto Ackermann, Architekt (1. Vorstand), Josef Brechter, Kaufmann (II. Vorstand), Heinrich Englert, Ratsschreiber (Schriftführer), Valentin Eder, Kaufmann (Kassier), Heinrich Kieser, Fabrikant, (Spielausschussvorsitzenden), Ernst Kieser, Fabrikant (stellv. Spielausschussvorsitzenden), Als Beisitzer wurden gewählt: Willy Steiglehner, Emil Metzger, Friedrich Gaukel, Otto Merkert, Max Ackermann, Willy Leiblein, die beiden Letzteren als Jugendleiter. Zum Vereinsdiener wurde der aktive Spieler Heinrich Hauck bestellt.

Immer noch fehlt das Geld. Die Mittel, die zur Verfügung standen, entglitten der Verwendung, weil sie der Inflation unterworfen waren. Deswegen war der Verein zu jener Inflationszeit auf gönnerhafte Unterstützung angewiesen.
Aber auch die Mitglieder insgesamt haben durch Spenden alles nur Mögliche getan. So wurde in einem Zuge 413.000 Mark gespendet. Damals wurde der Beitrag auf den Wert eines Glases Bier (810,000 Mark) festgelegt.
Das Sportfest kam und der Erfolg war enorm. Die gesamte Bevölkerung nahm daran teil. Das Sportfest 1923 war Ausgangspunkt sowohl für die sportliche als auch für die gesellschaftliche Entwicklung des Vereins.
Die Inflationszeit war irgendwann überstanden. Mit der Stabilität des Geldes formte sich auch die Stabilität des Vereins- und Sportlebens. Die Verwaltung war getreu ihrer Zielrichtung immer aktiv und „Kickers“ wuchs so in die große Fußballbewegung innerhalb des badischen Fußballverbandes hinein.
Zur Vollständigkeit der Walldürner Fußballgeschichte gehört auch die Gründung des FC Sportfreunde im Jahre 1928/1929. Auch bei diesem Verein bestanden sehr ideelle Absichten, doch eine bleibende Grundlage war auch diesem Club nicht beschieden. Die Auflösung war nach nur kurzer Aktivität nicht vermeidbar. Die DJK „Deutsche Jugendkraft“ wurde dann im Jahre 1932 ins Leben gerufen. Der Heidesportplatz ist der Beweis einer damals beachtlichen neuen Sportbewegung in Walldürn. Sogar ein Sporthaus war am Waldrand in Richtung Wettersdorfer Weg errichtet. Während des Krieges diente dieses Holzblockhaus als Gefangenenunterkunft von (Badaglio) itali
enischen Soldaten. Während dieser Verwendungszeit brannte dieses Gebäude aber vollständig ab. In der Nachkriegszeit lebte die Tätigkeit der DJK wieder auf unter der Führung und Betreuung von Kolping. Zu jener Zeit standen diese Fußballer im Punktekampf der gegliederten Verbandsrunden. Das Verhältnis zwischen Kolping und Kickers war ein sehr gutes.
Nach Auflösung dieser Fußballgruppe wurde durch die Kolpingfamilie dem FC Kickers vielfach der Heidesportplatz als Ausweich- und Ersatzplatz zur Benützung überlassen.
Die Zeit verging und auch die Machtergreifung Hitlers sowie die Gleichschaltungsmaßnahmen der NSDAP konnten den FC Kickers nicht wirklich auseinander bringen.
Der Sportbetrieb wurde in vollem Umfange bis zum Jahre 1937 aufrecht erhalten. Trotzdem verflachte das harmonische Vereinsleben sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl zunehmend. Dank der Protokolle von Josef Brechter wurde dies alles bestens nachgewiesen. Am 21. Februar 1939 schrieb er dann sein letztes Protokoll vor dem Zweiten Weltkrieg. Der Sportbetrieb des FC Kickers wurde danach lahmgelegt, der Club wurde nur noch verwaltet, für diese Jahre sind keinerlei Geschehnisse verzeichnet.

1945-1959
Das Wiedersehen in der Heimat nach dem Kriege war mit so mancher Bitterkeit begleitet und es verging viel Zeit, bis auch die „unschuldige Jugend“ neben den Männern sich wieder glücklich fühlte. Sehr bald und recht verheißungsvoll fanden sich auch die Kickersfreunde wieder zusammen. Es gab sogar ein Spieljahr 1945. Zunächst amtierte Josef Brechter mit einer durch die amerikanische Militärregierung genehmigten Verwaltung. Sofort wurden zwei Mannschaften aktiv tätig. Zunächst wurde auf dem „Heidesportplatz“ gespielt, weil der alte Kickersplatz durch Kriegseinwirkungen nicht nutzbar war.
Der Fußballsport erhielt jetzt eine gute Stütze durch den ehemaligen Oberligaspieler Alfred Dippold, durch den ein eifriges Training der Mannschaften betrieben wurde. Männer wie Brechter, Franz Böhrer, Otto Stieglmeier und viele andere waren bemüht, alle auftretenden Nachkriegsschwierigkeiten zu meistern.

Die erste Generalversammlung nach Ende des Krieges fand am 22. März 1947 statt. Für die Neuwahl als abermaliger Vorstand hat der seitherige Vorstand Brechter aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen verzichtet. Von den zur Wahl vorgeschlagenen Mitgliedern wurden gewählt zum 1. Vorsitzenden Otto Stieglmeier, 2. Vorsitzender Adolf Böhrer, Spielausschussvorsitzender Franz Böhrer.

Am 9. August 1947 wurde eine neue Vorstandschaft gewählt und die Leitung des Vereins übernahm Dr. med. Richard Keim. Unter dessen Leitung nahm das Vereinsleben wieder einen erfreulichen Aufschwung. Trotz des Ausscheidens der 1. Mannschaft aus der Landesliga war die Atmosphäre im ganzen Vereinsgeschehen als solide anzusehen. Die Mitgliederzahl vermehrt sich 1947 auf 451 Personen.
Unter der umsichtigen und zielbewussten Vereinsführung durch Albert Schneider und seinen engeren Mitarbeitern begann für den Verein ab 1949 eine wichtige Zeitepoche. Die Vereinsarbeit wurde auf volle Aktivität gebracht, der Sportbetrieb wurde durch Breitenarbeit wie nie zuvor gefördert und durch zähe Kleinarbeit auf Erfolge gebracht.
Unterstützt von seinen engsten Mitarbeitern steigerten sich die Spielerfolge von Jahr zu Jahr. Bestand im Jahre 1948 die Gefahr, dass die 1. Mannschaft
von der 2. Amateurliga in die Klasse A absteigen musste, wurde diese Gefahr nicht nur gebannt, sondern im Spieljahr 1948/49 konnte sich die Mannschaft auf den zweiten Platz der 2. AL vorarbeiten.
Diese Leistung war nur dadurch möglich, indem die damaligen Vorstandsmitglieder Dr. med. Keim, Dr.vet. Diehm und Hauptlehrer Wörner den Mannheimer Sportlehrer Karl Crezeli zur Übernahme des Trainings der Fußballmannschaften gewinnen konnten. Im Jahre 1957 übernahm an Stelle von Crezeli Hauptlehrer Martin von Buchen, ehemaliger Spieler des FC Kaiserslautern und des FC Kickers Walldürn, mit bestem Erfolg dann das Fußballtraining. Die glorreichen 50er bescherten dem FCK von 1951/52 bis 57/58 dreimal den 2., zweimal den 3., einmal den 4. und 5. Platz, ehe schließlich der Odenwaldmeister der 2. Amateurliga (AL) 1958/59 erreicht wurde. Nach einem Jahr in der 1. AL kam dann schon wieder der Abstieg. In die sportliche Erfolgsserie der Jahre 1950 bis 1959 fällt auch das gut gelungene Sportfest mit Platzeinweihung im Jahre 1955. Der internationale Spieler Ernst Lehner, Augsburg, führte außerdem ein regional vielbeachtetes Spezialtraining für die aktiven Spieler in Walldürn durch.

1960-70
Das 50jährige Vereinsjubiläum wird festlich demonstriert und eine Vereinschronik wird publiziert. Während der Jubiläumswoche vom 30. Juli bis 8. August 1960 fanden umfangreiche Wettkämpfe statt von Senioren-, Jugend- und Schülermannschaften, erstklassige Veranstaltungen gesellschaftlicher Art im Thiry-Saal und im Festzelt sowie ein großer Vergnügungspark boten den Festteilnehmern reiche Abwechslung. 1962 wird Franz Böhrer, langjähriger Spielausschussvorsitzender zum 1. Vorsitzenden gewählt. Den 2. Vorsitz übernimmt Geschäftsführer Otto Scherer, ein langjähriger und umsichtiger Mitarbeiter im Gesamtvorstand.
Ehrenspielführer und Trainer Max Ackermann sowie Rudi Hofert werden für ihre treue und uneigennützige Mitarbeit im Fußballsport von Kreisfachwart Schifferdecker mit der Bronzenadel des Badischen Fußballverbandes ausgezeichnet.
Vorsitzender Hermann Gaukel stellt 1966 in seinem Jahresbericht fest: Verbesserung der Jugendarbeit, Erfolge der Jugendmannschaften, sparsame Wirt-
schaftsführung, Vermehrung des Mitgliederbestandes, Festigung des Vereinsgefüges durch zweck- und sachdienliche Koordinierung der Aufgabenbereiche.
Der neue Vorsitzende Heinz Kessler berichtete 1969 der Hauptversammlung über ein erfolgreiches Vereinsjahr. Fleiß, Trainingseifer, wahrer Sportgeist und Einsatzfreudigkeit der 1. Mannschaft sowie der selbstlose Einsatz von Trainer Max Ackermann seien Voraussetzungen gewesen zur Erringung der Meisterschaft. Das gleiche Lob verdiene die fleißige Jugendarbeit.
Die 60er Jahre bescherten dem Kickers ebenfalls eine lückenlose Zugehörigkeit zur 2. Amateurliga mit vielen vorderen Plätzen und auch zwei verlorenen Relegationsspielen.
Ab dem Jahr 1965 bekam man dann noch „innerstädtische“ Konkurrenz in derselben Klasse durch den neu aufstrebenden SV Fortuna.

1971-80
Die siebziger Jahre sollten nicht ganz so erfolgreich werden wie die Jahrzehnte zuvor und so mußte man in der Saison 1972/73 gemeinsam mit der Fortuna den Gang eine Etage tiefer antreten. In der Saison 1977/78 gelang nochmals eine Meisterschaft in der neu gebildeten Bezirksliga Buchen. Aber nach nur einem Jahr musste man die Landesliga wieder verlassen.
Die Jugendabteilung dachte damals schon sehr visionär und startete mit dem großen Jugendhallenfußballturnier um Dreikönig in der Walldürner Nibelungenhalle als dies noch nicht so populär und weit verbreitet war wie heute. Diese Veranstaltung steigerte die Teilnehmerzahlen und überregionale Beliebtheit dann kontinuierlich von Jahr zu Jahr und konnte 2010 tatsächlich die 30’te Jubiläumsausgabe des Turniers feiern.

1981-93
In der Bezirkliga war man dann Anfang der 80er Jahre fest beheimatet, ehe 1983 wieder der Abstieg in die A-Klasse erfolgte, um aber nur eine Saison später wieder zurückzukehren. Das 75-jährige Vereinsjubiläum des FCK wurde 1985 mit einem großem Sportfest und Festschrift gefeiert.
1985/86 begannen die ersten die Gespräche mit dem SV Fortuna über eine Jugendkooperation, die dann schließlich auch vereinbart und in der Saison 86/87 auch gestartet wurde. Weitere Details dazu sind unter der Historie der Fortuna zu finden.

Das sportliche Auf und Ab im Seniorenbereich wurde weiter fortgesetzt und so mussten die Kickers 1987/88 wieder kleinere Brötchen backen. Es dauerte dann bis zur Saison 93/94, ehe man als Vizemeister der Kreisliga den Aufstieg in die Bezirksklasse schaffte, um dann in der folgenden Saison 1994/95 erstmals unter dem Banner des neu gegründeten Vereins EINTRACHT ´93 ein neues Kapitel in der Walldürner Fußballhistorie aufzuschlagen.

Die Entwicklungsphasen des Sportplatzneubaues von 1955 bis 1990:
Mit der Einweihung und Übergabe der in 2 Bauabschnitten erstellten Sportanlagen, die 1955 und 1965 in Betrieb genommen wurden, hatte die Stadt Walldürn für den Verein ideale Voraussetzungen zur Ausübung seiner zum damaligen Zeitpunkt sehr vielseitigen und erfolgreichen Aktivitäten geschaffen. Nach einer 25- bzw. 15-jährigen Nutzung der Anlagen entsprachen deren Zustand und die bauliche Substanz nicht mehr den Erfordernissen für die Ausübung
des Fußballsports und barg eine ebenfalls nicht kalkulierbare Verletzungsgefahr. In einem rund 10-jährigen Entwicklungsprozess wurde dann zwischen dem FC Kickers und dem SV Fortuna sowie der Stadt Walldürn als Bindeglied eine optimale Lösung gefunden und auch realisiert. Die Bauvorhaben in dieser Größenordnung konnte nur dank der tatkräftigen Förderung und Unterstützung des damalige Bürgermeisters Robert Hollerbach sowie des von der Notwendigkeit überzeugten Gemeinderates und dessen Entscheidung, die Mittel zu bewilligen, ermöglicht werden. Nicht unerwähnt bleiben muss auch die Hilfe des Sportringes für seine konstruktive Mitwirkung bei der Verwirklichung.

August 1955
Übergabe des neuen Sportplatzes durch Bürgermeister Dr. Trautmann in die Obhut des FC Kickers anlässlich des Sportfestes zum 45jährigen Vereinsjubiläum.

Mai 1966
Die Stadt Walldürn räumt lt. Vertrag und Zusatzvertrag vom gleichen Tag dem Verein an der stadteigenen Sportplatzanlage (genannt Kickersplatz) das zeitlich unbegrenzte, alleinige Nutzungs- und Hausrecht ein.

Oktober 1981
Vorstandssitzung des FC mit Bürgermeister Hollerbach, der den Vorschlag machte, der Verein soll den derzeitigen Hartplatz in einen Rasenplatz umbauen. Parallel dazu soll ein neuer Hartplatz gebaut werden, der als Trainingsplatz dienen soll. Die Finanzierung soll durch Mittel des Badischen Sportbundes und der Stadt Walldürn erfolgen.

Oktober 1982
In einer Vorstandssitzung wurde die Platzfrage wegen eines Antrages an die Stadt Walldürn um einen Zuschuss in Höhe von einhundertfünfzehntausend DM erneut diskutiert. Vor Antragstellung sollten aber mit dem Bürgermeister noch Gespräche geführt zur Klärung von Einzelheiten werden.

November 1982
In einer Sportringsitzung wurde zwischen dessen Vorsitzenden Bürgermeister Hollerbach und den Vereinsvertretern die Notwendigkeit eines Rasenplatzes
erörtert und grundsätzlich bejaht. Über die Standortfrage bestand zu diesem Zeitpunkt noch keine Einigkeit.

Juli 1983
Engere Vorstandssitzung des FC mit Bürgermeister Hollerbach. Er regte an, wegen des Neubaus eines Platzes mit dem SV Fortuna ein Gespräch zu führen. Ein Engagement der Stadt Walldürn machte er davon abhängig, dass zwischen beiden Vereinen Einigkeit bestehe. Als geeigneter Standort wurde die Anlage des FC vorgeschlagen.

August 1983
In einer weiteren Sitzung der engeren Vorstandschaft wurde die Sportplatzfrage erneut diskutiert. Nach Abwägen aller Vor- und Nachteile hat die Vorstandschaft beschlossen, auf das dem Verein in Paragraph 2 des Vertrages vom 17.05.1966 eingeräumte alleinige Nutzungs- und Hausrecht am derzeitigen Kickersplatz zu verzichten.
Sie erklärte ihr Einverständnis, dass der derzeitige Hartplatz zu einem Rasenplatz umgebaut wird, der mit allen Rechten und Pflichten als städtische Anlage in die Obhut der Stadt übergehen soll. Durch Erlöschen des bisherigen Nutzungsrechts verpflichtet sich die Stadt, einen Ausweichplatz zu bauen, an welchem dem Verein das alleinige Nutzungs- und Hausrecht eingeräumt werden soll.
(09.1983)
In einer Sportringsitzung wurde vom Vorsitzenden Robert Hollerbach als endgültige Lösung vorgeschlagen, den Kickersplatz zu einem städt. Stadion umzubauen und für Trainingszwecke 2 weitere Sportplätze zu erstellen.

Oktober 1983
Zwischen den Vorstandschaften des FC Kickers und SV Fortuna fand eine Sitzung mit dem Thema Neubau eines städtischen Rasenplatzes auf dem Gelände des jetzigen Kickersplatzes. Die Notwendigkeit wurde nochmals diskutiert und von den Vertretern beider Vereine grundsätzlich bejaht. Der SV Fortuna stellte dabei die Bedingung, dass hinter dem städtischen Rasenplatz zwei Hartplätze für Trainingszwecke und gelegentlichen Spielverkehr gebaut und beide Vereine
jeweils das alleinige Nutzungsrecht dafür erhalten sollen. Außerdem möchte der SV die Möglichkeit für den Bau eines neuen Clubheimes auf dem Sportgelände bekommen.

April 1984
Anlässlich einer Sportringsitzung im Clubheim des SV Fortuna unterrichtete Vorsitzender Heinrich Hennig die Vereinsvertreter, dass sich das Bauvorhaben nun im Genehmigungsverfahren befinde.

Mai 1985
Öffentliche Gemeinderatssitzung, auf deren Tagesordnung der Bau eines Rasenplatzes und zwei Tennenplätzen stand. Der Gemeinderat gab „grünes Licht“ für die Planung, und zwar:
a) 1. Bauabschnitt: Bau von 2 Tennenplätzen für FC Kickers und SV Fortuna
mit einem Kostenaufwand von DM 1.484.225,-
b) 2. Bauabschnitt: Ausbau des jetzigen Kickersplatzes zu einem städtischen
Stadion (Rasenplatz) für DM 590.000,-

März 1986
In einer Sportringsitzung informierte Bürgermeister Hollerbach, dass die beiden Tennenplätze ausgeschrieben wurden und mit der Fertigstellung etwa Mitte bis Ende 1987 gerechnet werden könne.

Juni 1986
Baubeginn der Maßnahme.

April 1987
In einer Sitzung hat sich der Gemeinderat gegen Hartplätze und Kunstrasen entschieden und in neuen Überlegungen den Bau als Rasenplätze, für die das A und O die Pflege ist, favorisiert und der Gemeinderat auch so entschieden. Nach Meinung von Ortsvorsteher Hennig: aus sportlicher Sicht ein Schritt nach vorn und die beste Lösung.

Juni 1988
Die beiden Tennenplätze sind fertig gestellt. Der Platz des FC Kickers wird anlässlich des Sportfestes vom 05. bis 07.08.1988 erstmals bespielt.

Juni 1989
Beginn mit den Erdarbeiten für das städtische Stadionfeld.

September 1989
Fertigstellung des Sportplatzes, dereingesät wurde.

September 1990
Einweihung des neuen Sportplatzes.

Clubheimumgestaltungen
1965
In einem 2. Bauabschnitt wurde der Tribünenaufbau erstellt, in welchen Aufenthalts- und Umkleideräume sowie sanitäre Anlagen eingebaut wurden. Die Einweihung und Übergabe erfolgte anlässlich des 55jährigen Vereinsjubiläums durch Bürgermeister Dr. Trautmann.
1980
In der Amtszeit des Vorsitzenden Karl Kuhn wurden Anfang 1980 diskutiert, ein neues Clubheim zu erstellen mit der Zweckbestimmung, die sportlichen, kameradschaftlichen und geselligen Möglichkeiten für den Verein zu verbessern. Im März wurde das Vorstandsmitglied Karl Schützwohl von der Vorstandschaft beauftragt, mit den Planungen zu beginnen und ihr Entwürfe vorzulegen. Bei einer Vorstandssitzung am 17. Oktober wurde der Clubheim-Neubau beschlossen, der aus Kostengründen aber unter eigener Regie verwirklicht werden soll. Die Bauleitung wurde dem Vorstandsmitglied Leopold Haas übertragen. Mit den Erdarbeiten wurde Mitte Oktober begonnen.
1981
Im Frühjahr wurden die Erdarbeiten fortgesetzt und danach mit den Maurerarbeiten und dem Innenausbau begonnen.
1982
Mitte April waren die Arbeiten im Wesentlichen abgeschlossen – das Richtfest wurde am 16.07.1982 gefeiert. Anlässlich des Odenwald-Pokalturniers fand am Freitag, 23.07.1982 die Clubheim-Einweihung statt. Sie wurde eingeleitet durch einen Gottesdienst auf dem Sportplatz, zelebriert von Stadtpfarrer Pater Wigbert, der auch die kirchliche Weihe vornahm. Die Gesamtkosten betrugen ca. DM 160 000,- und konnten durch Zuschüsse des Badischen Sportbundes, der Stadt und erhebliche Eigenleistungen von Mitgliedern sowie durch Hilfen von Firmen, Gönnern und Geräte sowie Baumaterial des Bauhofes auf ein für den Verein tragbares Minimum reduziert werden.
1986/1987
Von Dezember 1986 bis Mitte März 1987 erfolgte eine Sanierung des gesamten Innenbereiches mit den alten Clubräumen. Mit einem Materialwert von rd. DM 10.000,- und 1.500 freiwilligen Helferstunden wurden 3 Umkleideräume, 1 Schiedsrichterraum, Sitzungs- und Arbeitszimmer, 2 Duschen, Flur- und WC-Anlagen komplett renoviert.
1990
In den Monaten April bis Juni wurden zwei Räume über den Clubräumen der Tribüne in Jugend- und Fitnessräume ausgebaut und der Fitnessraum mit Geräten ausgestattet. Der Außenbereich des Clubheims wurde neu gestaltet und es wurde eine Terrasse gebaut.